MIMETIC PRACTICE IN PUBLIC SPACE ist eine partizipative Installation an verschiedenen S-Bahnhöfen der Münchner Stammstrecke. Ausgehend von Fragen nach ,öffentlicher Körperlichkeit’ werden mimetische Bewegungsstrategien des öffentlichen Raums untersucht und erfahrbar gemacht. Die Installation befragt spezifische Verhaltensweisen und Bewegungen aller Personen, die die S-Bahnhöfe als Transit- und Warteorte nutzen und so zu einer sich beständig verändernden ,Organisation des Ortes’ beitragen. Passant:innen sind eingeladen, die insgesamt 67 Bewegungsvorschläge an den Wänden und Säulen der Bahnhöfe auszuprobieren und auf diese Weise verschiedene körperliche Nachahmungsprozesse im öffentlichen Raum sowie die eigenen Verhaltensmuster zu erforschen. Die Künstlerin und Choreografin Lena Grossmann untersucht in ihrem Projekt MIMETIC PRACTICE IN PUBLIC SPACE unterschiedliche Dimensionen ,öffentlicher Körperlichkeit’. Fragen nach einem kollektiven Körpersprachvermögen, das unsere sozialen, öffentlichen Räume organisiert, sind dabei zentral. Welcher Verhaltensweisen und Codes bedienen wir uns ganz selbstverständlich? Wie verhalten wir uns individuell und kollektiv im öffentlichen Raum? Auf welche Weise nehmen wir die Bewegungen in unserer Umgebung auf, ahmen sie nach? Wo liegen unsere kollektiven und individuellen Distanzbedürfnisse? Welche Rolle spielt das Verhältnis von Architektur und Körperbewegung oder der Umgang mit Alltagsobjekten innerhalb eines öffentlichen Ortes? In Form von Bewegungsvorschlägen an den Wänden und Säulen der S-Bahnhöfe werden diese Fragen erfahrbar gemacht. Sie orientieren sich sowohl an vorgefundenen Bewegungsstrategien der jeweiligen Orte als auch an speziell für die Orte entwickelten Bewegungen. So werden Nachahmungsformen wie Nachempfinden, Wiederholungen, gleichzeitige Nachahmung, symbiotisches Verhalten, Verbindung von Imagination und Bewegung in dieser spezifischen öffentlichen Umgebung präsent.